Dienstag, 18. März 2014

ROBOCOP

Cover
Autor: Frank Miller, Steven Grant
Zeichner: Juan Jose Ryp



Detroit, oder auch bekannt unter „Delta City“ wird von mordenden Gangs und irren Drogenjunkies beherrscht. Die Polizei ist durch einen enormen Streik um mehr Geld und bessere Ausrüstung so gut wie nicht mehr vorhanden und die Bürgen sind total gelähmt vor Angst. Einzig der alternde und überholte Robocop arbeitet hart, soll aber durch ein neueres, viel effektiveres Modell ersetzt werden, was ihm gar nicht passt. Nun bricht auch noch ein Krieg zwischen Alex Murphy, alias Robocop, und seinem Erschaffer, der O.C.P., aus, die gnadenlos gegen ihn vorgehen und vor absolut keinem Mittel zurückschrecken!



Seite 19
Frank Miller und Steven Grant zeigen eine Welt, die von skrupel- losen und machtgierigen Bau-Magnaten gestaltet und regiert wird, anhand der Industrie-Metropole Detroit.
Sollte es irgendwann mal so kommen, dass Bauspekulanten ganze Viertel abreißen dürfen, um neue und teure Wohnungen zu bauen, dann gnade uns Gott. In Berlin, Frankfurt und anderen Großstädten findet so etwas ja eh schon in abgeschwächter Form statt. Da sind es aber meist irgendwelche Finanzhaie und Investoren, die vielversprechende Immobilien aufkaufen, luxussanieren und dann teuer vermieten, sodass die Urbevölkerung in weniger attraktive Gebiete abwandern muss. Frank Miller setzte dem Ganzen eine Krone auf und trieb alles auf die Spitze!

Seite 22
Der zweite Robocop-Film, der 1990 auf die Kinoleinwände der Welt ausgestrahlt wurde, sollte eigentlich auf einem Drehbuch von Frank Miller basieren. Dem Filmstudio war dieses Skript aber schlichtweg zu brutal und kontrovers, als das sie es dem Publikum hätten zeigen können. Also bedienten sie sich einem anderen Drehbuch. Ab 2003 wurde das ursprüngliche Drehbuch von Steven Grant, in Zusammenarbeit mit Frank Miller, in diese geniale Comic-Serie adaptiert! Als Zeichner konnte man Juan Jose Ryp von dem Projekt überzeugen und engagieren!
Durch die Zusammenarbeit von Grant mit Miller ist ein kleiner, im positiven Sinne gemeinter, Bruch entstanden. Da Frank Miller schon seit je her ein eher spezieller Schreiberling ist, bietet sich hier eine kleine Brücke für die Verfechter von Miller-Comics!

Cross Cult empfiehlt diesen Comic-Band für Leser ab 16 Jahren. Sollte man auch so verstehen, da Ryp dafür bekannt ist, ganz explizit brutale und blutige Szenen detailreich darzustellen. Und Ryp spart im Allgemeinen nicht mit Details. Seine Bilder erinnern einen schon des öfteren an Wimmelbilder. Zwar stört der extreme Detailreichtum ein wenig den Lesefluss, weil man ständig mit den Augen auf den wimmelartigen Bildern hängen bleibt, aber für Leser, die wert auf die Optik legen, sollte dies ein wahrer Augenschmaus sein. Zudem verlängert sich dadurch auch die Zeit des Lesevergnügens ein wenig und bietet somit einen kleinen Mehrwert.
Die Herkunft des Skriptes der Comic-Serie verdeutlicht Juan Jose Ryp mit seinem Panel-in-Panel-Aufbau und den Talkshow-Einlagen, die alles immer weiter aufpushen um die Bevölkerung weiter aufzuheizen.

Zu empfehlen ist dieser Prachtband allen Robocop-Fans, denen die es gerne etwas brutaler mögen und Filmfreunden, die auf die 80er-Jahre-Film abfahren. Die Covergalerie am Ende des Bandes enthält Cover-Bilder von Juan Jose Ryp und Frank Miller und lässt die Story gut ausklingen!

256 Seiten | farbig | HC | 16x24cm | €29,80

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